Organisationen und Unternehmen, die zukunftsfähig sein wollen, müssen auch nachhaltig sein. Wir beleuchten, was es wirklich bedeutet nachhaltig zu handeln und wie Nachhaltigkeit in der Digitalen Sozialen Arbeit konkret aussehen kann.
Nachhaltigkeit ist mal wieder eines dieser Buzzwords, das auf jedes Etttiket geklebt wird. Doch blendet Ihr die obeflächliche Modernität des Wortes aus, steckt ein ganzheitlicher und sinnvoller Gedanke dahinter: Das gesamte Leben sollte zukunftsorientiert, verantwortungsbewusst und gerecht gestaltet werden.
Was Nachhaltigkeit ganz genau bedeutet und wie die Digitalisierung und Soziale Arbeit nachhaltig gedacht und umgesetzt werden können, das erklären wir Euch in diesem Beitrag.
Jeder kennt den Begriff Nachhaltigkeit, doch die Assoziationen, die man dabei hat, unterscheiden sich zum Teil enorm. Eine*r denkt an den hohen Güterverbrauch, jemand anderes an die Umweltbelastung durch Autos und und und ... Sicher ist nur, dass der Begriff immer in Bezug zu großen Themen und auch großen Problemen unserer Gesellschaft gesetzt wird.
Nachhaltigkeit wird aus drei unterschiedlichen Dimensionen betrachtet - Ökologie, Ökonomie und Soziales. Nachhaltige Unternehmen oder Organisationen müssen immer alle drei Aspekte als ganzheitliches Konzept denken - und das in jedem Bereich und bei jeder Entscheidung - nur dann ist Nachhaltigkeit drin, wo sie drauf steht.
Durch die sich schnell ausbreitende, globale Digitalisierungswelle - die auch nicht langsamer zu werden verspricht - wird vor allem der Bereich der Ökologie stark belastet. So steigt unter anderem der Energieverbrauch seit Jahren immer weiter an.
Doch Digitalisierung bietet auch viel Potenzial für Nachhaltigkeit. Arbeitsschritte in Unternehmen und Organisationen lassen sich effizienter und schneller mit digitalen Anwendungen und Tools durchführen - das widerrum senkt den Energieverbrauch, spart Zeit und entlastet die Mitarbeitenden - es ist also sowohl ökologisch und ökonomisch als auch sozial. Mit einem Wort: nachhaltig.
Langsam reagiert auch die Politik auf die Veränderungen, z. B. mit dem Aktionsplan "Natürlich.Digital.Nachhaltig." des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Hier soll "nachhaltige Entwicklung in allen Lebensbereichen" gefördert werden.
Eine der Dimensionen der Nachhaltigkeit, die häufig vergessen wird oder in den Hintergrund tritt, ist die Dimension Soziales. Doch genau wie Ökologie und Ökonomie muss sie ebenfalls bei jedem Schritt mitbedacht werden, wenn Ihr Nachhaltigkeit ernst nehmt.
Hierunter fallen alle wichtigen Themen, die auch in der Sozialen Arbeit täglich eine Rolle spielen: Bekämpfung von Armut und Rassismus, gleiche Bildungschancen, Gleichberechtigung der Geschlechter usw.
Fachkräfte der Sozialen Arbeit sehen sich täglich mit Herausforderungen konfrontiert, wie sie soziale Gerechtigkeit für jeden Menschen, unabhängig von Herkunft, Alter, Geschlecht usw., nachhaltig umsetzen. Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang aber nicht nur bezogen auf die heutige Generation, sondern immer auch mit dem Gedanken an die Menschen der Zukunft. Eine komplexe und wichtige Aufgabe, die einen Stützpfeiler unserer Gesellschaft darstellt.
Kann Digitalisierung hier zu mehr Nachhaltigkeit verhelfen? Und wie kann nachhaltige Digitale Soziale Arbeit aussehen?
Auch die Soziale Arbeit sieht sich zunehmend mit disruptiven Kräften der digitalen Transformation konfrontiert. Um diesen zu begegnen, müssen soziale Unternehmen und Organisationen umdenken und ihre Arbeitsweisen anpassen. Die zentrale Frage ist: Wie aggiert ein soziales Unternehmen / eine soziale Organisation gleichzeitig digital und (weiterhin) nachhaltig?
Digitale Veränderungen müssen von Anfang an nachhaltig gedacht und umgesetzt werden, d. h. immer in Bezug auf die drei weiter oben bereits vorgestellten Dimensionen: Ökologie, Ökonomie und Soziales.
Bedenkt jede digitale Neuerung / Einführung unter den folgenden Aspekten. Ist diese z. B. ...
- ressourcenschonend / umweltbewusst?
- wirkungsvoll / an der richtigen Stelle nützlich?
- entlastend / allen zugänglich und verständlich?
Beantwortet Ihr alle Fragen mit Ja, so seid Ihr auf dem besten Weg Eure Arbeit sowohl digital als auch nachhaltig zu gestalten.
Konkret kann das bedeuten, bei der Wahl eines Hosters für Eure Software und digitalen Dienste darauf zu achten, ob dieser mit Ökostrom arbeitet und wie sich das Unternehmen selbst zum Thema Nachhaltigkeit aufstellt.
Es kann allerdings auch bedeuten, bewusst bei einem lokalen Dienstleister zu bleiben und nicht zu einem großen Unternehmen zu gehen, um die lokale Wirtschaft und deren Arbeitsplätze zu stärken und Veränderung möglich zu machen.
Führt Ihr nachhaltige Digitalisierungsmethoden ein, steigert das gleichzeitig auch die (bereits vorhandene) Nachhaltigkeit, denn es werden u. a. Zeitressourcen frei, die dann widerrum in die Arbeit mit den Klient*innen fließen können.
Nicht zuletzt können digitale Arbeitsweisen dazu beitragen, dass Eure Mitarbeitenden vielleicht nicht für alle Aufgaben in die Einrichtung oder ins Büro müssen - hier liegen Arbeiten, wie die Dokumentation oder das Verfassen von Berichten nahe - und so Fahrtkosten, Lebenszeit und Emissionen einsparen können.
Wir sind sicher: Euch fallen noch zahlreiche Beispiele ein. Teilt uns gerne mit, wie Ihr Digitale Soziale Arbeit lebt. Wir freuen uns auf den Austausch mit Euch ;).
Digitale Soziale Arbeit ist niemandem mehr fremd. Vieles läuft über Plattformen und Messenger. Wenn Ihr jedoch eine App einführen wollt, die den Arbeitsalltag erleichtern oder auch den Kontakt zu den Klient*innen einfacher gestalten soll, dann solltet Ihr genau hinschauen. Wie Ihr ein vereinfachtes Lastenheft für die App-Auswahl nutzen könnt, verraten wir Euch hier.
Mehr lesenDie erste App wird Euer Leben verändern. Die zweite erspart Euch mindestens die Hälfte der Arbeitszeit. Und die dritte lehrt Euch, Stroh zu Gold zu spinnen. Klar, oder? Ernsthaft: Richtig ausgewählt, können Apps auch in der Sozialen Arbeit eine echte Hilfe sein.
Mehr lesenStellenabbau und Sparmaßnahmen, das sind zwei Begriffe, die im Sozialbereich beim Thema Effizienz fast automatisch genannt werden. Dabei hat sinnvolle Effizienzsteigerung in der Sozialwirtschaft mit keinem von beidem zu tun, sondern nützt Fachkräften und Klient*innen.
Mehr lesen